Die Kooperationsveranstaltung von Region Aachen Zweckverband, dem Bund katholischer Unternehmer und der Stiftung Jürgen Kutsch stellte u.a. die Frage, wie Unternehmer, die sich in christlicher Verantwortung sehen, Mitarbeiter führen und gesamtgesellschaftliche Verantwortung übernehmen - eine sehr spannende Diskussion im Format „das Wort bei Tisch“.
Aachen - Wirtschaft ist Teil der Kultur unserer Gesellschaft. Sie beeinflusst damit auch Bildung, Arbeit und die Entwicklung unserer Aachener Region. Fehlentwicklungen der letzten Jahrzehnte haben dazu beigetragen, dass zu vielen Menschen keine würdige Entfaltung in der Mitte der Gesellschaft möglich ist.
Wie gelingt die Rückbindung der Wirtschaft an eine Gesellschaft, in der der Mensch wieder das Maß verantwortlichen Handelns wird ?
Diese Veranstaltung war die vierte Folge der gesellschaftsethische Dialogreihe „verbum ad mensam“:
Wir führen Menschen bei Tisch zusammen – generationen- und kulturübergreifend – als Antwort auf die zunehmende Entsolidarisierung in der Gesellschaft, auf das Phänomen der Einsamkeit in Folge übertriebener Individualisierung und auf die ansteigende Respektlosigkeit wählen wir den Weg außerhalb der digitalen Medien und kommen zurück auf den persönlichen Dialog.
Wir haben die Teilnehmer dazu motiviert uns Ihre inhaltlichen Eindrücke mitzuteilen:
„Wirtschaft als Teil der Kultur war die Überschrift zu diesem Treffen. Mein persönlicher Aspekt dabei ist, welchen Einfluss hat Wirtschaften auf unsere Kinder, insbesondere die Schulkinder. Die Eltern müssen meist beide arbeiten, und wollen sich in der Freizeit nicht mit Hausaufgaben und Problemen der Kinder belasten, sondern in welcher Form auch immer genießen. Die Klassen sind zu groß, um die Kinder individuell zu fördern. Die Politik könnte für deutlich kleiner Klassen sorgen, aber den Kindern muss mehr Empathie entgegengebracht werden. Sie brauchen den Ansprechpartner, der ihnen in kleinen Schritten unsere Kultur beibringt, das Lernen sich lohnt, das Lernen auch Spaß machen kann. Sie brauchen auch den, der einmal zuhört. Nur wenn wir es in unserer Gesellschaft schaffen, dass Kinder wieder konzentriert etwas machen, lernen wenn lernen und spielen wenn spielen, schaffen wir damit auch Potential für gute Mitbürger und spätere qualifizierte Fachkräfte. Es fehlt an Ehrenamtlern, die sich jede Woche mit ein oder zwei Kindern individuell beschäftigen, daher die Werbung, dass es mehr und mehr Engagierte in diesem so wichtigen Bereich gibt.“ (Dr. Wolfgang Rüsges)
"Wenn sich Menschen auf einer "herzlichen" Ebene begegnen entsteht ganz einfach und schnell Verbundenheit. Die Sehnsucht danach ist jedem Menschen immanent. Unsere Zeit braucht mutige "HerzÖffner". ( Sebastian Schmidt-Kunstwerkstattmobil
"Zuerst noch mal vielen Dank für die Veranstaltung. Das Format hat mir sehr gut gefallen. Das Thema "Wirtschaft" wurde von vielen Seiten beleuchtet, was sehr interessant war. Jetzt wäre wichtig, diese verschiedenen Ansätze fortzuführen. Ich möchte an der VHS Aachen in meinem Programmbereich "Arbeit und Leben" gerne ein Diskussionsform anbieten, das dazu beiträgt, einzelne Aspekte zu vertiefen. Wir haben im Laufe des Abends ja mehrfach gehört, wie wichtig Weiterbildung ist, damit die Menschen sich nicht ausgeliefert fühlen. Es ist auch deutlich geworden, dass es nicht den einen Königsweg gibt, sondern dass wir die Probleme an vielen Seiten gleichzeitig anpacken müssen: von der Politik-, von der Unternehmer-, von der Mitarbeiterseite (und etwas zu kurz gekommen: von der Verbraucherseite), vom Wissen über Moral zum selbstbewussten Menschen. Packen wir es gemeinsam an!" (Michaela Degener)
„Ja, ich denke, wir müssen bei unserem wirtschaftlichen Handeln unsere Enkel und deren zukünftige Welt im Blick behalten. Die Vorbildfunktion des Einzelnen ist ein wesentlicher Schritt in die richtige Richtung. Den Menschen im Blick behalten und mit dem Herzen handeln, das gilt erst einmal im Kleinen und wenn es Strahlkraft auf die Politik hätte, umso besser.“ (Helga Korthals)
"Der Abend könnte als Einstieg in eine interessante Diskussion gesehen werden. Als Auftakt für anstehende Veränderungen. Der facettenreiche Input zeigte mir: es MUSS sich etwas ändern in unserer ökonomisch orientierten Gesellschaft. Weil nicht jeder Schritt halten kann! Die Ansätze mögen sehr unterschiedlich sein. Wunsch dahinter ist jedoch eine menschliche und ‚menschen-gerechte‘ Gesellschaft. Wie so oft: es muss anders werden, damit es besser werden kann." (Marion Uerz-Gottfried)
"Zur Kooperationsveranstaltung von Region Aachen Zweckverband, dem Bund katholischer Unternehmer und der Stiftung Jürgen Kutsch bin ich mit einem unsicheren Gefühl und der inneren Frage: „Was mag das nur schon wieder für eine oberflächliche Netzwerkveranstaltung sein?“ hingefahren. Dort angekommen bin ich überrascht worden, da ich auf sehr nette, offene und herzliche Menschen aus unterschiedlichen wirtschaftlichen und sozialen Bereichen getroffen bin. Über das Thema „Wirtschaft“ wurde auf einer menschlich wertschätzenden Ebene diskutiert, während Jürgen Kutsch wachsam und fokussiert den Abend moderierte. Nach Hause gefahren bin ich „beseelt“. Ich bin auf mehrere Menschen gestoßen, die eine ähnliche Haltung und Denkweise wie ich sie habe gestoßen, die bereit sind dies auszudrücken und zu leben. Herzlichen Dank an alle MitteilnehmerInnen, dass ich diese „merkwürdige“ Erfahrung machen durfte! ;-)" (Marina Kuckertz)
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