"Recht oder Moral?
Warum Unternehmen beides brauchen“

Beim Düsseldorfer Mittags-Jour-Fixe (v.l.): Pater Johannes Zabel, Dr. Geoeg Thoma und Maria Fischer. 

Dr. Georg Thoma hat als Jurist und unternehmerischer Aufsichtsrat einen differenzierten Blick auf das Thema "Recht oder Moral? Warum Unternehmen beides brauchen“.

Recht als reine „Reparaturinstanz“ werde keine Veränderung bewirken, wenn die Werteorientierung der Unternehmensführung nicht reflektiert sei, machte Thoma deutlich. Auch die Nichtunterscheidung zwischen den Begriffen legal und legitim führe zu unverändert unethischem und dazu mindestens mittelfristig unökonomischem Verhalten.
 
Thoma analysierte den Hintergrund des immer wieder zu beobachtenden regelwidrigen Verhaltens folgendermaßen: Oft bestünde kein Unrechtsbewusstsein, da der Korpsgeist eines Unternehmens unter dem Slogan „Company First“ zu einer Art schizoiden Lebenswahrnehmung führe. „Entsprechend einer Zweiweltentheorie wird das Bußgeld im Unternehmen als Kosten, im Privatleben als eine Erinnerung an ein besseres Verhalten gesehen“, brachte der Referent das Problem auf den Punkt.
 
Der Versuch des Gesetzgebers, einen Ordnungsrahmen zu präzisieren, führe fast immer zu dem Versuch, Regelumgehungen zu finden, die wiederum zur Erhöhung der Gesetzesflut führten. Eine solche Haltung betrachte die Moral als reines Marketinginstrument im Rahmen von Corporate Social Responsibility. Eine Welt, in der Partikularinteressen grundsätzlich vor Gemeininteressen gesetzt würden, führe weg von einer demokratisch verfassten Gesellschaft und hin zu politischen Strukturen wie Oligarchie, Feudalismus, Stammesgesellschaft, Totalitarismus.
 
Auch die häufig zu beobachtende „Fachidiotie", die beteiligte Manager, Juristen, Soziologen oder Psychologen in ihren eigenen Denkgrenzen halte, verhindere eine Reflektion, die für ein nachhaltig erfolgreiches Unternehmen unverzichtbar sei. Diesen Erkenntnissen folgend sei, so Thoma, in den USA ist bereits eine Tendenz erkennbar, den Shareholder Value zu erweitern auf ein Stakeholder Value: „Erfolg soll für alle da sein: Kunden, Mitarbeiter, Lieferanten und alle Betroffenen.“

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