»Conditor Alme Siderum« – Adventshymnus und seine Nachdichtung »Gott, heilger Schöpfer aller Stern«
05.12.2017 Rorategottesdienst

Zum festen Brauchtum des BKU in Aachen gehört die Rorate-Messe in der ersten Adventswoche. Dieser besondere Gottesdienst wird in der Adventszeit meist nur bei Kerzenschein gefeiert. Im Bischof Hemmerle Haus haben wir mit Msgr. Poqué diesen gefeiert und gemeinsam den bekanntesten Adventshymnus »Conditor Alme Siderum«, der bereits in der Antike seinen Ursprung hat, betrachtet. 


Beim anschließenden Imbiss haben wir das Jahresprogramm 2018, welches Sie auf dieser Seite finden, vorgestellt und besprochen.


Aachen - Entstehung und Bedeutung des Hymnus

Der Hymnus »Conditor Alme Siderum« gehört zu den bekanntesten Hymnen im Advent und seine Entstehung reicht bereits in die Spätantike (7. Jahrhundert) zurück. Der Verfasser des Textes ist nicht überliefert. Im Zuge einer Überarbeitung der Hymnen des Römischen Breviers im Jahr 1632 durch Papst Urban VIII. wurden die Lieder zum Advent stark verändert und auch dieser Hymnus bildete keine Ausnahme. Nur eine Zeile des ursprünglichen Hymnus blieb in dieser revidierten Fassung erhalten. Mittlerweile wird in der katholischen Liturgie aber wieder jene Fassung verwendet, die bereits im 10. Jahrhundert im Kloster Kempten nachgewiesen wurde. Von dort ist auch die heutige Melodie überliefert.

Der eigentlich fünfstrophige, später aber durch Thomas Müntzer um eine Strophe erweiterte Hymnus ruft Christus an und preist diesen als den ewigen, mit dem Vater wesensgleichen Sohn Gottes, welcher aus der Jungfrau Maria Mensch wurde, um die todverfallene Menschheit und somit die gesamte Schöpfung zu erlösen und seiner Herrschaft zu unterstellen. In der vorletzten Strophe wird der kommende Weltrichter um Schutz vor den Angriffen des Teufels angerufen. Der bekannte Reformator Thomas Müntzer (1489–1525) dichtete im Jahr 1523 nach diesem alten Hymnar das berühmte Adventslied »Gott, heilger Schöpfer aller Stern«. Dabei übersetzte Müntzer größtenteils wortgetreu, setzte aber genau in der vorletzten Strophe deutlich den refomatorischen Akzent. Die heutige Form des Müntzer-Textes ist dem aktuellen Sprachgebrauch und Versrhythmus-Empfinden angepasst worden.

Das Lied findet sich im Gotteslob unter der Nummer 230 (GL alt 116) sowie im Evangelischen Gesangbuch unter der Nummer 3.Das Ende des Hymnus bildet ein Gebet, genauer: eine trinitarische Doxologie.

Die deutsche Übersetzung des Hymnus:

Erhabener Schöpfer der Gestirne, ewiges Licht der Glaubenden, Christus, Erlöser aller, erhöre die Bitten der Flehenden.
Mitleidend mit der Welt, die im Todesuntergang verging, hast du die kranke Welt gerettet, indem du den Angeklagten das Heilmittel schenktest;
als der Abend der Welt sich senkte, wie der Bräutigam aus dem Brautgemach hervorgegangen aus der ehrwürdigsten Zelle der jungfräulichen Mutter;
du, vor dessen gewaltiger Macht alles die Knie beugt, auf dessen Wink Mächte des Himmels und der Erde sich unterworfen bekennen.
Die Sonne, die ihre Untergangszeit einhält, der Mond, der seinen bleichen Schein behält, der weiße Glanz, der in den Sternen widerleuchtet, sie beachten die bestimmten Grenzen.
Dich, Heiliger, bitten wir vertrauensvoll, kommender Richter der Welt, bewahre uns in der Zeit vor dem Geschoss des treulosen Feindes.
Lob, Ehre, Macht, Herrlichkeit Gott dem Vater mit dem Sohn wie auch dem heiligen Tröster in alle Ewigkeit. Amen.

Aktuelles

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Den Auftakt der BKU-Abendgespräche machte der renommierte Ethikexperte Professor Dr. Dirk Lanzerath. In seinem Impulsvortrag forderte er einen ethischen Rahmen für akademische und private Forschung. Eine Diskussion um Bioethik und internationale Zusammenarbeit in der Forschung schloss die Premiere des, monatlich stattfindenden BKU-Online-Formats ab.

// BKU-Delegation besucht Vorsitzende des Kulturausschusses im EU-Parlament

BKU-Mitglieder folgten einer Einladung von Sabine Verheyen MdEP, Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Bildung im Europäischen Parlament, zum politischen Dialog nach Brüssel. Thematisch stand das Engagement für demokratische Werte und institutionelle Integrität im Mittelpunkt des intensiven Austausches.

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