Es war für die 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein spannender Tag voller Debatten, Erkenntnissen und Dialogen: Die 16. Fachtagung Entwicklung und Wirtschaft in Köln.
Die Veranstalter, die Konrad-Adenauer-Stiftung, der BKU und die AFOS-Stiftung konnten 20 Rednerinnen und Redner und fünf Moderatoren für das Format gewinnen. Das Thema der Tagung war die "Globale Verantwortung von Unternehmerinnen und Unternehmern für nachhaltige Entwicklung".
Die hohe Teilnehmerzahl und das anhaltende Interesse an der Fachtagung zeigen, dass die Bereitschaft zur Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik ungebrochen hoch ist. Es besteht weiterhin Redebedarf, um gemeinsam Lösungen für eine nachhaltige Entwicklung zu finden. Unternehmen sind und bleiben wichtige Treiber der Entwicklungszusammenarbeit. Trotz aktueller Krisen bieten sie Aufstiegsmöglichkeiten und tragen zur sozialen Sicherung bei.
Globale Verantwortung
Im Zentrum aller Diskussionen standen die Entwicklungszusammenarbeit in Zeiten multipler Krisen und die notwendige Neugestaltung der Zusammenarbeit zwischen Politik und Privatwirtschaft. Caroline Kanter von der Konrad-Adenauer-Stiftung und der BKU-Vorsitzende Prof. Dr. Dr. Ulrich Hemel führten in das Thema ein.
Danach ging es im Tagungsraum des Kölner Marriott Hotels im Gespräch mit Dr. Klaus Wiener, Dr. Markus Demele, Jihen Boutiba und Sophia Bogner um die globale Verantwortung von Unternehmerinnen und Unternehmern.
Freiwilligkeit oder Regulierung
Im nächsten Streitgespräch mit Axel Voss (MdEP), Daniel Trutwin (BKU-Vize-Vorsitzender; Unternehmer aus Wernigerode), Nanghelly Silva (Unternehmerin aus Mexiko) und Christian Hiller von Gaertringen (Africa.Table), diskutierten die Podiumsteilnehmerinnen und -teilnehmer über die Frage: Freiwilligkeit oder staatliche Regulierung - wie notwendig sind staatliche Vorgaben für eine nachhaltige Unternehmensführung?
Funktionieren die Instrumente?
Inwiefern werden die von der Politik eingesetzten Instrumente der Entwicklungszusammenarbeit von der Wirtschaft nachgefragt und angenommen? Was funktioniert, was nicht? Mit diesen Fragen ging die Debatte weiter. Auf dem Podium: Christoph Kannengießer (Afrika-Verein der Deutschen Wirtschaft), Daniel Schönwitz (Wirtschaftsjournalist), Dr. Dorothea Schütz (Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz) sowie Dirk Meyer (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit).
„Unternehmen sind wichtige Partner der Außenwirtschaft“, betonten: Vertreterinnen und Vertreter aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ. Die Bundesregierung biete den Unternehmen Chancen und wolle sie in dieser Partnerschaft unterstützen. Eine starke Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Regierung sei der Schlüssel für nachhaltiges Wachstum.
Die Rolle der Frauen
„Keine nachhaltige Entwicklung ohne Geschlechtergleichstellung“, das war die These über die Regina Agyare-Honu (CEO Soronko, Ghana), Katja Scherer (Wirtschaftsjournalistin), Christelle Hermence Desiree Yobo (CEO Wabo, Hamburg), Dr. Imme Gerke (Gründerin von BIOTEPP, Kanada und USA) diskutierten. Unternehmen könnten dabei eine wichtige Rolle spielen, indem sie Chancengleichheit fördern und Frauen in Führungspositionen unterstützen.
Positive Entwicklungen in Afrika
Zum Schluss der Tagung standen die positiven Entwicklungen auf dem afrikanischen Kontinent im Fokus. Hanna Schlingmann (Leiterin eines AFOS-Projektes in Ghana), Dr. Till Wahnbaeck (Gründer und CEO von Impacc gGmbH, Hamburg), Helene Prölss (Gründerin und Leiterin der Stiftung Manager ohne Grenzen, Stuttgart), Martin Hecker (Gründer und CEO von AmaliTech gGmbH, Köln), Dr. Hildegard Stausberg (Journalistin und stellv. Vorsitzende der AFOS-Stiftung, Köln) stellten konkrete Projekte in Afrika und Best-Practice-Beispiele von StartUps vor. Eine verstärkte Aufmerksamkeit der deutschen Wirtschaft für den afrikanischen Kontinent liege im beiderseitigen Interesse. Dabei spielten Faktoren wie Demografie und die Verfügbarkeit günstiger erneuerbarer Energien eine wichtige Rolle.