BKU fordert umfassenden Wachstumsplan für Europa
Der Bund Katholischer Unternehmer (BKU) fordert nach der Europawahl dringend einen umfassenden Wachstumsplan für Europa. „Um Europas Wettbewerbsfähigkeit in der kommenden Wahlperiode des Europarlaments zu sichern, muss das neue EU-Parlament Ökologie und wirtschaftliche Stärke in Einklang bringen“, betonte Dr. Martin Nebeling, Bundesvorsitzender des BKU, am Donnerstag.
Mit Besorgnis äußerte sich Nebeling über den Aufschwung rechtspopulistischer Kräfte: „Der zunehmende Einfluss rechtspopulistischer Abgeordneter ist ein alarmierendes Signal und könnte die Gestaltungskraft Europas schwächen.“
Es sei von größter Bedeutung, dass wirtschaftspolitische Themen stärker in den Fokus rücken. In diesen wirtschaftlich unruhigen Zeiten ist eine starke EU entscheidend, um europäische Interessen wirkungsvoll zu vertreten. „Europa muss die Kapitalmarkt- und Bankenunion vollenden und mutige Schritte hin zu einer gemeinsamen Verteidigung unternehmen“, so Nebeling.
Die Sicherung der ökonomischen und militärischen Stabilität Europas sowie die Weiterentwicklung des Binnenmarktes sollten im Mittelpunkt der Arbeit der neuen Kommission stehen. Der wachsende Einfluss populistischer und europaskeptischer Parteien erschwere zwar diese Aufgabe, mache sie aber nicht unmöglich.
„Populismus ist ökonomisch extrem teuer und hemmt das Wirtschaftswachstum – Kosten, die Europa sich nicht leisten kann“, erklärte der BKU-Vorsitzende.
Bezahlbare Energie, offene Märkte, intelligente Regulierung und Innovationsförderung
Die in der katholischen Soziallehre grundlegenden Werte Freiheit, Verantwortung, Solidarität und Subsidiarität sind für den BKU von zentraler Bedeutung. Freiheit im Sinne des BKU bedeutet, dass Unternehmer in einem intelligent regulierten und offenen Marktumfeld tätig sein können. Verantwortung wiederum erfordere, dass Unternehmer nachhaltig und sozial handeln, um langfristig zum Wohle der Gesellschaft beizutragen.
Solidarität drückt sich dem BKU zufolge darin aus, dass wirtschaftlich stärkere Regionen und Unternehmen die schwächeren unterstützen. Subsidiarität schließlich heiße, dass Entscheidungen so lokal wie möglich getroffen werden sollen, um die Eigenverantwortung zu stärken und Bürokratie zu minimieren.
„Europa braucht jetzt dringend pragmatische und schnelle Lösungen. Wir müssen die Bürokratie hinter uns lassen und klare Prioritäten setzen, damit unsere Wirtschaft im globalen Wettbewerb bestehen und die grüne Transformation vorangetrieben werden kann“, forderte Nebeling.
Der Fokus müsse dabei auf bezahlbare Energie, offene Märkte, intelligente Regulierung und Innovationsförderung gelegt werden. Der BKU appelliert an Europa, diese Prinzipien als Leitfaden zu übernehmen, um sowohl wirtschaftlich als auch gesellschaftlich gestärkt aus der aktuellen Krise hervorzugehen.
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