BKU fordert Kennzeichnungspflicht für KI-Texte

Die Debatte über die Risiken der Künstlichen Intelligenz nimmt aktuell Fahrt auf. Dabei ist schon der Begriff der Künstlichen Intelligenz irreführend, handelt es sich doch um digitale Applikationen auf der Basis von maschinellem Lernen.

Der Bund Katholischer Unternehmer (BKU) sieht, wie andere, neben den Chancen, die die KI bietet, auch Risiken, etwa im Rahmen der jüngst sehr angeregten Diskussion rund um ChatGPT. „Gerade in der Medienwelt, aber auch bei wissenschaftlichen Publikationen ist es wichtig, die Herkunft eines Textes zu erkennen. Deshalb müssen Texte, die mit künstlicher Intelligenz verfasst worden sind, entsprechend gekennzeichnet werden“, fordert der BKU-Vorsitzende Prof Dr. Ulrich Hemel. Auch die Absender der Texte, also die Firmen oder Per-sonen hinter einer Chatbot-Meldung, müssten dabei erfasst werden und die inhaltliche Verantwortung übernehmen.

Digitale Applikationen und Tools könnten als Pseudopersonen und als Quasipersonen wir-ken und in bestimmten Bereichen dem Handeln von Menschen sehr nahe kommen oder von ihm gar nicht mehr offensichtlich unterschieden werden.

Digitale Programme, auch KI-Anwendungen seien aber u.a. aufgrund ihres Mangels an Auto-nomie und kultureller Koevolution eben keine Personen im menschlichen Sinn. Die Beherr-schung der mit ihnen einhergehenden Risiken sei eine ureigene, menschliche Aufgabe, auf individueller und politischer Ebene. Deshalb sei es wichtig, schon früh klare Linien zu be-nennen und die Bürgerinnen und Bürger, die zunehmend mehr KI-Anwendungen begegnen, mitzunehmen.

Dem BKU gehe es um ein kluges Abwägen von Chancen und Risiken, nicht um Technik-Pessimismus oder gar das Schüren von Ängsten. Es sei jedoch wichtig, die Menschen aufzu-klären und zu befähigen, angemessen mit der Technik umzugehen. „So können sie sie posi-tiv für sich nutzen, wenn sie lernen, wo die Grenzen von KI sind“, betont der BKU.

Dazu sei es erforderlich, Menschen in ihrem auf Allgemeinbildung und der Fähigkeit zum kritischen Denken basierenden Selbstbewusstsein und ihrer eigenen Entscheidungsfähig-keit zu stärken. „Sie müssen wissen, dass sie als menschliches Wesen einzigartig und nicht durch eine technische Anwendung ersetzbar sind.“ Ein guter Umgang mit den neuen Chan-cen und Risiken erfordere einen lebenslangen Lernprozess der Menschen in ihrer digitalen Selbstbestimmung, gerade in Zeiten immer schneller werdender Transformationsprozesse. Leitprinzip sollte dabei der „humanistische Imperativ“ der KI sein, der die einfache, aber wesentliche Frage stellt: „Fördert oder hemmt eine digitale Applikation Menschlichkeit?“

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