Gemeinsame Wahl-Analyse und Aufruf zum Neubeginn

Am 12. Oktober 2021 hat die BKU-Diözesangruppe Berlin-Brandenburg im Erzbistum Berlin ein weiteres Highlight in der Reihe der monatlichen „BKU-Mittagstische" erleben dürfen. Zu Gast im "International Club Berlin“ (ICB) war die leider nicht erneut mit einem Bundestagsmandat ausgestattete CDU-Politikerin Dr. Saskia Ludwig, die aber noch weiterhin Abgeordnete im Brandenburger Landtag ist. Ludwig war bei der Bundestagswahl am 26.9.2021 gegen den Kanzlerkandidaten der SPD Olaf Scholz knapp unterlegen; in ihrem Wahlkreis Potsdam hatten auch die grüne Spitzenkandidatin Annalena Baerbock sowie die bekannte FDP-Politikerin Linda Teutenberg kandidiert.

In einem Referat analysierte Frau Dr. Ludwig die Ursachen der deutlichen Wahlniederlage von CDU/CSU und gab einen Ausblick auf die anstehenden Entscheidungen in der CDU zu den künftigen programmatischen Inhalten und einer personellen Neuorientierung der Partei. Es entwickelte sich eine lebhafte, kontroverse und sehr gehaltvolle Debatte mit den 25 Mitgliedern und Gästen des BKU, unter denen auch ein Unternehmer aus der Schweiz und eine Unternehmerin aus Österreich mit prägnanten Statements hervortraten.

Dr. Ludwig wies weiter eindringlich auf die Gefahren einer sozialistischen Grundtendenz in weiten Teilen von Politik und Gesellschaft hin. Aufgrund ihrer persönlichen Erfahrung in Ostdeutschland vor der Wende 1989 erkannte sie Parallelen zu den heutigen Einstellungen zu Leistung, Eigentum und Freiheit mit entsprechenden Befindlichkeiten und staatlichen Grundhaltungen in der ehemaligen DDR. Diese Einstellungen hätten sich, ausgehend von einer aus kommunistischen Zeiten ererbten Wirtschaftsstruktur mit zum Teil private Wettbewerber im Markt durch Preisdumping verdrängende Unternehmen im Staatsbesitz, sowohl in vielen Medien, im Bildungssektor als auch in den Parteien seit 1998 zunächst quasi unbemerkt, nach der Finanzkrise 2008/9 und der Rettung maroder Staaten und Unternehmen in der Europäischen Union aber fast unaufhaltsam durchgesetzt. Die Unionsparteien hätten diesem Trend inhaltlich und strategisch bis hinein in den schwachen Wahlkampf 2021 nichts entgegengesetzt. Und für ein Umsteuern sei es nun fast schon zu spät. In jedem Fall müssten alle bürgerlich-freiheitlichen Kräfte nun endgültig den Ernst der Lage erkennen.

In der Diskussion, in der auch besonders über die Rolle der Unternehmer bei dieser Entwicklung und deren ausbleibende Reaktionen gesprochen wurde, gab Dr. Ludwig sich kämpferisch - eine Einstellung, die vom BKU-Publikum sehr begrüßt wurde. Es herrschte Konsens, dass mehr persönliches Engagement in Kirche und Politik notwendig seien, um das Projekt einer sich abzeichnenden Ampel-Regierung nicht in einen „Untertanenstaat“ mit einer fortwährenden Prolongierung von Corona-Maßnahmen bspw. im Rahmen einer Klimarettungspolitik einmünden zu lassen.

Eigenes Engagement, Bildungsarbeit und regelmäßige Teilnahme an Veranstaltungen wie auch an Gottesdiensten erschienen Debattenrednern als eine Art erste Bürgerpflicht in einem freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat und unabdingbar für den Erhalt einer freien Gesellschaft und der sozialen Marktwirtschaft. Der BKU und seine Mitglieder fühlten sich diesen Zielen besonders verpflichtet und wollen diese Thematik in den kommenden Monaten verstärkt aufgreifen.


Text:  Jan-Philipp Görtz

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