Katholische Podcasts über Glaube und Politik

Die drei katholischen Podcasts „Friedensreiter“ (LINK), „Glaube und Gesellschaft“ (LINK) und „Medienapostel“ (LINK) haben dem Thema Politik und Glauben jeweils eigene Episoden gewidmet – sie alle zeigen: Die Katholische Soziallehre ist gerade jetzt eine unverzichtbare politische Ressource.

Dieses Jahr kehrte ein Thema in den öffentlichen Diskurs zurück, um das es lange stillgewesen war: das rechte Verhältnis von Politik und christlichem Glauben. Den Auftakt der Debatte markierte die Kritik katholischer Vertreter am migrationspolitischen Vorstoß von Friedrich Merz unmittelbar vor den Bundestagswahlen. Streitgegenstand eine gemeinsame Abstimmung der Union mit der AfD. Der BKU hatte sich damals kritisch gegenüber dieser Ablehnung guter politischer Initiativen allein aufgrund unerwünschter Zustimmung geäußert. Mit den Koalitionsverhandlungen geriet jene Woche mit ihren vermeintlich verhärteten Fronten zwar überwiegend in Vergessenheit – aber die Debatte blieb, tauchte immer wieder auf.

Jenseits der tagespolitischen Höhepunkte der Debatte versuchten sich katholische Podcaster daran, das Thema in tiefgründigen Audioformaten aufzuarbeiten. Der inhaltlich stets substanzielle Podcast des Zentrums Glaube und Gesellschaft der Universität Fribourg etwa erinnerte etwa daran, dass es über alle Lagergrenzen hinaus im Nächsten zuallererst den Bruder in der universalen Gotteskindschaft zu sehen gelte.

Den schweizerischen Theologen Niklas Walder und Nicolas Matter war gleichsam die Verwunderung ob der Brandmauer-Diskussion, von der ihr deutscher Gast Dr. Heiko Krenz – unter anderem – berichtete, anzuhören. Grundsätzlich näherte sich der deutsche Podcast Medienapostel von Kirsten Mulach und Jan Wilhelm Witte in einem Wahlspecial dem Thema. Als Gast hatten die beiden Podcaster Prälat Dr. Peter Klasvogt geladen, der das christliche Menschenbild und die Verantwortung vor Gott als Grundpfeiler christlicher Sozialethik betonte. Zugleich stellte der Direktor des Sozialinstituts Kommende Dortmund die im Böckenförde-Diktum enthaltene Gretchenfrage pluralistischer Gesellschaften: Wer sorgt für Zusammenhalt? Die Antwort: Hier seien Christen gefragt.

Dr. Jochen Reidegeld, Research Fellow am Institut für Theologie und Frieden (ithf) in Hamburg, und BKU-Mitglied Marcel Speker, Direktor am Ludwig-Windthorst-Haus, hievten das Thema in ihrem gemeinsamen Podcast Friedensreiter auf eine internationale Ebene. Mit Blick auf autokratische Tendenzen in der Welt müsse Europa neben der militärischen Aufrüstung auch eine weltanschauliche Zurüstung betreiben und die eigenen christlichen Werte nachschärfen. Die unterschiedlichen katholischen Produktionen verdeutlichen: Die Katholische Soziallehre stellt gerade in den jetzigen Krisenzeiten eine unverzichtbare politische Ressource dar.

Eine gekürzte Fassung des Textes ist im BKU Journal 1|2025 nachzulesen.