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Verantwortung ja, staatlicher Zwang nein – BKU unterstützt Abschaffung des EU-Lieferkettengesetzes

Der Bund Katholischer Unternehmer (BKU) hat sich dem Vorstoß von Bundeskanzler Friedrich Merz, das EU-Lieferkettengesetz abzuschaffen, angeschlossen. Dies teilte der Verband in einer Mitteilung am Mittwoch mit.

„Wir sind nicht dagegen, Nachhaltigkeitsziele verstärkt in den Mittelpunkt unternehmerischer Verantwortung zu stellen, sehen im Lieferkettengesetz jedoch ein ausgemachtes Bürokratiemonster“, erklärt der Bundesvorsitzende des BKU, Dr. Martin Nebeling.

„Verantwortung ja, staatlicher Zwang nein“, bringt Nebeling die Position des BKU auf den Punkt. „Wie auch unser neuer Papst Leo XIV. blicken wir mit Sorge auf die großen ökologischen und sozialen Missstände unserer Zeit und sehen uns als christliche Unternehmer gefordert.“

BKU warnt vor wachsender Belastung des Mittelstands durch Berichtspflichten

Gleichzeitig warnt der BKU-Vorsitzende vor einer Überforderung der Unternehmen durch ein übermäßiges Berichtswesen: „Wenn Deutschlands und damit auch Europas wirtschaftliche Leistungsfähigkeit weiter untergraben wird, etwa durch übermäßige Berichtspflichten, die unseren Mittelstand belasten, werden wir in Zukunft nicht mehr, sondern weniger globale Verantwortung wahrnehmen können.“

Nur eine starke Volkswirtschaft könne international ernsthaft Verantwortung übernehmen. Die politische Verantwortung des Christen, so Nebeling weiter, gehe zudem in erster Linie von der Person aus – nicht nur vom Staat. „Anstatt personale Verantwortung an den Staat zu delegieren, setzen wir als BKU auf unternehmerische Eigenverantwortung aus christlichem Glauben heraus.“

BKU: Globale Verantwortung braucht Zusammenarbeit statt Überregulierung

Die weltweiten Notstände, so der BKU, gelte es mit einer auf wirtschaftliche und politische Interessen abgestimmten Entwicklungszusammenarbeit auf Augenhöhe zu bekämpfen.

„Statt Überregulierung und Standortflucht mit noch mehr Berichtspflichten zu befeuern – ohne dass die Menschen hinter den Lieferketten etwas davon haben –, könnten wir den Menschen dabei helfen, ihre Lebensbedingungen zu verbessern“, so Nebeling.

Die BKU-Tochterstiftung AFOS gebe in diesem Zusammenhang „ein gutes Beispiel für nachfrageorientierte unternehmerische Entwicklungszusammenarbeit ab, in der das Know-how des deutschen Mittelstands eingebracht wird, um gemeinsam mit lokalen Partnern Rahmenbedingungen zu verbessern, berufliche Bildung zu fördern und langfristige, tragfähige Wirtschaftsbeziehungen aufzubauen. Dabei orientiert sich die AFOS Stiftung an den Prinzipien partnerschaftlicher Zusammenarbeit, nachhaltiger Wirkung und sozialer Verantwortung.“