Maßstab Mensch -  Meinungen und Perspektiven

Blogbeitrag

Herausforderung Maßstab Mensch – Wohin führen uns die Substitution der Arbeitskraft oder gar unbiologisches Bewusstsein?

Die Umwelt des Menschen verändert sich. Nein, nicht Klimawandel, sondern vor allem technischer Fortschritt fordert aktuelle Denkansätze. Der Mensch steht vor der Herausforderung, in vielen Bereichen technisch ersetzt zu werden. Seine Arbeitskraft wird zunehmend substituiert. Was bleibt, ist seine geistige Schaffenskraft, was uns zur nächsten Herausforderung führt: Dem Werden weiterer Subjekte, also vor allem der Weg zur künstlichen Intelligenz oder besser zum unbiologischen Bewusstsein, aber dazu später.

Sinn des Lebens

Die Substitution der Arbeitskraft des Menschen durch Maschinen und Roboter lässt sich nicht mehr stoppen. Sie ist auch seit langem ein Ziel, ein Traum der Menschheit, wieder vom Joch des täglichen Broterwerbs befreit zu werden. Die positive Aussicht dieser Befreiung ist ein nahezu unerschöpfliches Zeitpensum für kreative Geistesarbeit zur Verbesserung, zur Erkenntnis der Welt. Die negative Aussicht ist ein ebenso unerschöpfliches Zeitpensum zur simplen Befriedigung simpler Triebe. Wo hier die Reise hingeht, scheint noch offen zu sein. Insgesamt können wir allerdings guter Hoffnung sein. Das Beispiel der Erfindung des Sports lehrt, dass der Mensch sein neues Zeitpensum durch „sinnvolle“ Tätigkeiten fortentwickeln will und so Bestätigung findet, nicht nur in der geringer werdenden Zeitspanne der Arbeit zum Broterwerb. Der Sinn des Lebens kann also auch jenseits der täglichen Arbeit gefunden werden.

„Unbiologisches Bewusstsein“ in Konkurrenz zum Menschen?

Die Herausforderung unbiologischen Bewusstseins wird unsere Welt hingegen stärker erschüttern. In einem lernenden technischen System besteht a priori keine Schranke, weshalb ein solcher Roboter kein Bewusstsein entwickeln kann. „Cogito ergo sum“ kann auch eine künstliche Intelligenz. Ob daraus ein Wille zur Eigenoptimierung oder gar ein Überlebenswille erwächst, bleibt noch abzuwarten. Bis heute fehlt es künstlichen Intelligenzen an einer schlagfertigen Verbindung in die reale Welt.

Andererseits werden auch Menschen jenseits einer kindlichen Begeisterung für die Gestalten in Science-Fiction Wesen mit unbiologischer Intelligenz nicht mehr nach Belieben ein- und aus-schalten wollen. Die Subjektivität, ja die Persönlichkeit solcher unbiologischen Wesen wird nicht mehr von der Hand zu weisen sein. Auch juristische Personen wie Staaten, Gemeinden oder Handelsgesellschaften genießen Subjektivität ohne direkten biologischen Ursprungs. Inwieweit diese Wesen unbiologischen Bewusstseins Ebenbild Gottes sein werden, bedarf noch der Beantwortung.

Maß halten am Maßstab Mensch

Unbiologische Wesen werden unabhängig von ihrer Qualifikation mit ihrer Perfektion die Nächstenliebe zum biologischen Menschen herausfordern. Der Mensch wird erneut versuchen, andere Menschen zu vervollkommnen. Diese anderen Menschen sollen doch wenigstens ein wenig den perfekten unbiologischen Wesen gleichen. Hier Maß zu halten am Maßstab Mensch, wird die Herausforderung der nächsten Jahre werden. Menschen sind entwickelbar, aber nicht formbar. Sie zerbrechen dann. Gerade dieser Formenbau hat zu den großen Katastrophen des letzten Jahrhunderts geführt. Die einen wollten alle gleichmachen, die anderen dachten, manche könnten nicht gleich sein und müssten deshalb vernichtet werden. Kein Mensch gleicht einem anderen vollkommen oder wollte vollkommen gleichen.

Nicht Gott spielen wollen, sondern den Nächsten, des nächsten Eigenheit und Freiheit lieben, das wird jeden von uns wieder fordern. Keine voreiligen Rezepte verkünden, die einfache Rückschlüsse aus Oberflächlichkeiten ziehen. Menschen in Ostasien scheinen sich dem großen Ganzen mehr aufzuopfern als Individualisten in der neuen Welt. Trotzdem sind Japaner der Ansicht, dass etwas nur dann wirklich Spaß macht, wenn es auch verboten ist, was unsere Vorurteile konterkariert. Auch Amerikaner wissen sich in einer Gemeinschaft zu organisieren, die sehr schlagkräftig Grenzen („Frontiers“) überwindet. Es hilft nichts: Wir müssen jeden einzelnen unter Umständen aufwendig erkennen und dement-sprechend (be-)handeln wollen. Unsere Vorurteile sollten wir nicht zu Prinzipien erheben.

Autor: Cornel Pottgiesser

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Meinungen und Perspektiven

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